Stellungnahme zum Informationsschreiben der Gemeinde Körle vom 26.02.2001
... was sind in Ihren Augen keine wesentlichen Beeinträchtigungen?
Natürlich, aus Körler Sicht bestehen keine Bedenken gegen die Anlagen, es sind ja auch
keine Körler Bürger direkt betroffen!
Ich bin Hauseigentümer in Ober-Albshausen, Am Kehrenberg 9. Mein Haus und
Grundstück liegen direkt an der Bebauungsgrenze Richtung Körle an der B83.
Jeder, der die Örtlichkeit kennt weiß: freie Sicht auf die unmittelbare
Nachbarschaft zum geplanten Windpark. Was ist schon ein Mindestabstand von
700m zu den geplanten Windrädern?
Gem. Ihren Angaben sollen die Anlagen eine Nabenhöhe von 90m und mit einem
zuzüglichen Rotorhalbmessers von 38m eine Gesamthöhe von 128m haben!!! Wem die Vorstellungskraft fehlt: dies
entspricht einem Hochhaus mit 42 Stockwerken!
Ich habe mich schon seit mehreren Jahren mit dem Thema Windenergie befaßt,
jede Menge Anlagen besichtigt und kann mir so sehr gut ein Bild machen, was an
Belastungen auf die Albshäuser Bürger und somit auch meine Familie zukommt:
- mentale Beeinträchtigungen durch permanente Lichtspiegelungen der Rotoren
- permanente Licht/Schattenwechsel bei niedrigem Sonnenstand
- erhebliche und permanente Geräuschbelastung durch die
Umlaufgeschwindigkeit der Rotorblätter und Aggregate. (zumal die Anlagen in direkter Hauptwindrichtung zur vorhandenen Bebauung
geplant sind)
darüber hinaus:
- Verschandelung des einmaligen Landschaftsbildes
Liebe Körler Gemeindevertreter: können Sie sich vorstellen, Ihren Feierabend
auf einem Freisitz, Balkon oder Garten zu verbringen und immer und unwillkürlich das drehende Windrad im Blick zu haben????
Ich auch nicht. Diese Belastung macht krank und stellt darüber hinaus eine
ganz erhebliche Beeinträchtigung des Wohn- und Lebenswertes dar. Sicher, Sie
versuchen sich durch "Schallimmissionsprognosen" und "Schatten-
wurfgutachten" rein zu waschen. Man erinnere sich: es ist ja kein Körler Bürger
betroffen....
was interessiert mich die Nachbargemeinde...
Haben Sie sich überhaupt schon einmal die Tragweite Ihrer Entscheidung für
die betroffenen Albshäuser Bürger vor Augen geführt? Ich lade jeden
interessierten Gemeindevertreter ein, sich doch mal ein Bild "vor Ort" in Albshausen zu
machen.
Sie reden vom praktiziertem Klimaschutz. Ich vom praktiziertem Umweltschutz.
Wollen Sie Klimaschutz zu Lasten des Umweltschutzes? Jeder, der sich mit der
Thematik auseinandergesetzt hat weiß, daß sich durch Windenergie keine
wirtschaftliche Energieerzeugung darstellen läßt. Windparks in Mittelgebirgsregionen sind lediglich Abschreibungsprojekte wirtschaftlicher
Investoren. Ein einfaches Beispiel: die normale Standzeit (Lebenszeit) einer
Windkraftanlage beträgt 15 Jahre. Selbst unter der Annahme, dass alle
Windprognosen stimmen und die Windkraftwerke optimal arbeiten, stellt sich
ein wirtschaftlicher Betrieb durch die Energieerzeugung frühestens nach 14
Jahren ein. Dies allerdings nur, weil die Stromabnahme der Energieversorer per
Gesetz subventioniert werden muss. Bei wirtschaftlich arbeitenden Großkraftwerken
(z.B. Steinkohlekraftwerken) beträgt der Aufwand zur Energieerzeugung noch nicht
einmal 10% gegenüber heutigen Windkraftanlagen. Würde man diese niedrigen
Energieerzeugungskosten annehmen, ergäbe sich überhaupt keine Wirtschaftlichkeit für Windkraftanlagen. Also: alles nur Augenwischerei für
einen angeblichen Klimaschutz oder Bürgerblendung angeblicher Umweltschutzparteien?
Meine Familie und ich sowie alle Albshäuser Bürger sind sicherlich auch für
Umwelt- und Klimaschutz. Aber auf eine vernünftige Weise mit wirklich
zielführenden Maßnahmen!
Ich werde mit allen rechtlichen Mitteln gegen eine Realisierung des
Windparks Körler Berg vorgehen.
gez.
Dipl. Ing. Jochen Lynker
Albshausen
Dies
ist ein persönliches Schreiben von Hr. Lynker. Wenn Sie auch eine
Meinung zu diesen Thema haben senden Sie doch einfach ein Mail am koerle.net.
Sie können auch den Bürgermeister
Mario Gerhold ein Mail zukommen lassen.
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