Anlagen sind kein Zeichen
gegen Castor
ALBSHAUSEN
• Auf einen Leserbrief, der Windkraft als Investition in die
Zukunft bezeichnete, reagierte prompt die Bürgerinitiative (BI) „Saubere
Zukunft" aus Albshausen. Die Behauptungen in dem Brief, so
heißt es in der Pressemitteilung seien zum Teil Halbwahrheiten oder
einfach falsch.
Es
sei nicht korrekt, dass der Körler Gemeindevorstand den Bau der
Windkraftanlagen mit großer Mehrheit beschlossen habe. Richtig sei,
dass die Körler Gemeindevertretung mit Hilfe der SPD und
Grünen-Fraktion die Satzung eines Bebauungsplanes für
Windenergieanlagen beschlossen hat. Die Fraktionen der CDU und FDP
waren einstimmig dagegen. Der Körler Strom werde auch mit den
Windkraftanlagen nicht zum Großteil vor der eigenen Haustür
produziert: Die Windkraftanlagen seien zwar in der Lage, 2000 kW
Strom zu produzieren, bei einem Windaufkommen am Körler Berg von
knappen fünf Metern pro Sekunde im Schnitt sei aber nur eine
Leistung von 132,6 kW laut Windenergieanlagenhersteller AN
Windenergie GmbH möglich, teilt die BI mit.
Würde
dieses Stromaufkommen den Haushalten der Körler Gemeinde reichen,
wäre Körle tatsächlich eine sehr ökologisch eingestellte
Gemeinde.
Die
Windkraftanlage müsse mindestens 20 Jahre laufen, um
die
Energie zu gewinnen, die durch ihre Produktion verloren ging. Man
könne dies nicht als Zeichen gegen Castor und Atompolitik werten.
„Als
mögliche Windnutzungsfläche und Alternative wurde von unserer
Initiative die Stellbergdeponie angeboten. Dem ist auch die Gemeinde
Guxhagen nicht abgeneigt. Körle könnte dies auch für sich
nutzen," so die Bürgerinitiative weiter, das Baugesetzbuch
räume da Möglichkeiten ein.
Die
ICE-Trasse sei auch ein Lärmfaktor, mit dem die Albshäuser mehr
oder weniger Leben müssten. Das rechtfertige noch lange nicht den
Bau einer weiteren Lärmquelle.
Rendite
ist subventioniert
In
manchen Orten stünden zwar tatsächlich die Menschen Schlange, um
sich finanziell zu beteiligen an Windparks. Dies seien aber nur die
finanziell Bessergestellten Die Rendite, die man bekomme, bezahle
jeder Einzelne mit einem erhöhtem Strompreis und seinen Steuern, da
der größte Gewinn durch Subventionen zustande komme.
In
Zeiten der Menschenwürde, des Tierschutzes, des Naturschutzes und
des Umweltschutzes frage man sich: „Wann werden eigentlich unsere
exponierten Landschaften geschützt?" (red)
(HNA Melsungen
30.04.01, ungekürzt)
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