Leserbrief - Stellungnahme der Bürgerinitiative "Sauber Umwelt"
auf den Leserbrief vom 27. April 2001 
Anlagen sind kein Zeichen gegen Castor

ALBSHAUSEN • Auf einen Leserbrief, der Windkraft als Investition in die Zukunft bezeichnete, reagierte prompt die Bürgerinitiative (BI) „Saubere Zukunft" aus Albshausen. Die Behauptungen in dem Brief, so heißt es in der Pressemitteilung seien zum Teil Halbwahrheiten oder einfach falsch.

Es sei nicht korrekt, dass der Körler Gemeindevorstand den Bau der Windkraftanlagen mit großer Mehrheit beschlossen habe. Richtig sei, dass die Körler Gemeindevertretung mit Hilfe der SPD und Grünen-Fraktion die Satzung eines Bebauungsplanes für Windenergieanlagen beschlossen hat. Die Fraktionen der CDU und FDP waren einstimmig dagegen. Der Körler Strom werde auch mit den Windkraftanlagen nicht zum Großteil vor der eigenen Haustür produziert: Die Windkraftanlagen seien zwar in der Lage, 2000 kW Strom zu produzieren, bei einem Windaufkommen am Körler Berg von knappen fünf Metern pro Sekunde im Schnitt sei aber nur eine Leistung von 132,6 kW laut Windenergieanlagenhersteller AN Windenergie GmbH möglich, teilt die BI mit.

Würde dieses Stromaufkommen den Haushalten der Körler Gemeinde reichen, wäre Körle tatsächlich eine sehr ökologisch eingestellte Gemeinde.

Die Windkraftanlage müsse mindestens 20 Jahre laufen, um

die Energie zu gewinnen, die durch ihre Produktion verloren ging. Man könne dies nicht als Zeichen gegen Castor und Atompolitik werten.

„Als mögliche Windnutzungsfläche und Alternative wurde von unserer Initiative die Stellbergdeponie angeboten. Dem ist auch die Gemeinde Guxhagen nicht abgeneigt. Körle könnte dies auch für sich nutzen," so die Bürgerinitiative weiter, das Baugesetzbuch räume da Möglichkeiten ein.

Die ICE-Trasse sei auch ein Lärmfaktor, mit dem die Albshäuser mehr oder weniger Leben müssten. Das rechtfertige noch lange nicht den Bau einer weiteren Lärmquelle.

Rendite ist subventioniert

In manchen Orten stünden zwar tatsächlich die Menschen Schlange, um sich finanziell zu beteiligen an Windparks. Dies seien aber nur die finanziell Bessergestellten Die Rendite, die man bekomme, bezahle jeder Einzelne mit einem erhöhtem Strompreis und seinen Steuern, da der größte Gewinn durch Subventionen zustande komme.

In Zeiten der Menschenwürde, des Tierschutzes, des Naturschutzes und des Umweltschutzes frage man sich: „Wann werden eigentlich unsere exponierten Landschaften geschützt?" (red)

(HNA Melsungen 30.04.01, ungekürzt)

Stand: 02.05.01 22:22, (c) www.koerle.net 

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