FC Körle am Ziel aller Träume


BEZIRKSOBERLIGA-RELEGATION

Mit dem 3:1-Sieg gegen Wernswig/Waßmuthshausen/Lenderscheid sicherte sich Körie den Aufstieg in die Fußball-Bezirksoberliga. Mengsberg hielt mit dem 2:2 gegen Vasbeck/ Adorf die Klasse.

Zum „Krimi" geriet der letzte Spieltag der Relegation zur Fußball-Bezirks- oberliga. Mit „Happy-End" nicht nur für den FC Körle.

VON PETER PFEIFFER HNA Melsungen

Körle, der in Falkenberg die SG Wemswig/Waßmuthshausen/

Lenderscheid mit 3:1 bezwang und Gruppensieger wurde. Sondern auch für den TSV Mengsberg, der in Mandern gegen Vasbeck/Adorf ein 2:2-Unentschie-den erreichte und als Zweiter den Klassenerhalt schaffte, weil neben Korbach auch Eintracht Baunatal in die Landesliga aufstieg, aus der sich der TSV Neuenberg freiwillig zurückzog.

In Falkenberg kannte der Jubel im Körler Lager beim Abpfiff keine Grenzen. Sektfontänen spritzten, junge Männer in Blau und Rot hüpften wie Fohlen auf dem Rasen herum, lagen sich in den Armen und feierten den wundersamen Aufstieg ihres FC 69.

Wemswigs Spieler waren dagegen am Boden zerstört und trauerten ihren vielen vergebenen Torchancen nach. Die erste hatte Daniel Pohlmann bereits nach drei Minuten, köpfte aber am Tor vorbei. Von den zehn folgenden Möglichkeiten der S G seien nur die drei zwingendsten erwähnt. 70. Minute: der eingewechselte Andre Rose scheitert aus fünf Metern an FC-Torwart Rother; 80. Minute: Rother pariert einen Kopfball von Schäfer; 83. Minute: Roses Schlenzer geht haarscharf am Körler Tor vorbei. Erfolgreicher war Semmler, der aus 20 Metern zum 1:2 (77.)traf und damitfür reichlich Nervenkitzel in der Schlussphase sorgte.

Körle präsentierte sich erneut als kompaktes, kampfstarkes und abgebrühtes Team, das seine Konterstärke eiskalt ausspielte: Erst war Torjäger Christian Grebe vor dem 1:0 (7.) schneller als sein Gegenspieler Mattäus. Dann fiel das „Dahlke-Tor" zum 2:0, als Michael seinem Bruder Lars einen indirekten Freistoß zuspielte, den der Körler Kapitän ins Netz wuchtete (72.). Letzte Zweifel am Körler Sieg beseitigte schließlich Grebe, der in der Nachspielzeit sein siebtes Relegationstor erzielte.

Mengsberg im Glück

Der TSV Mengsberg ist dem Abstieg aus der Bezirksoberliga ein weiteres Mal gerade so entronnen. „So knapp wie diesmal war's noch nie", stellte Pressewart Martin Kubitschko nach dem 2:2-Unentschieden seiner Elf gegen die SGVasbeck/Adorf erleichtert fest und sprach dabei

unumwunden von einem „glücklichen Punktgewinn".

Dabei hatte die entscheidende Partie in Mandern für den TSV bestens begonnen, als Stefan Sieverts nach einer Ecke von Erik Friauf den Ball zum 1:0 aus der Drehung volley ins lange Eck zimmerte (7.). Nachdem der überragende TSV-Torwart Hausmann eine Chance von Fingerhut (8.) vereitelt und Dereli im Gegenzug den Pfosten getroffen hatte, schien die 13. Minute eine Vorentscheidung zu Gunsten Mengsberg zu bringen:

Wieder Sieverts besorgte per Kopfball nach einer Flanke von Marcel Sack das 2:0.

Danach dominierte allerdings Vasbeck/Adorf, das durch einen Foulelfmeter von Steinbock (63.) und einen unhaltbaren 20-Meter-Schuss von Behle (80.) gleichzog. Das Remis verdankt der TSV letztlich Hausmann, der gegen Hermann (29., 85.), Habermann (39., 65.) und Riba (90.) glänzende Reflexe zeigte. (HNA, 11.06.01)

Geher: „Ich habe Mission erfüllt"

Es gibt schier unglaubliche Geschichten, die nur der Sport schreibt. Die Historie vom Aufstieg des FC 69 Körle in die Fußball-Bezirksoberliga ist so eine Geschichte, eine Erfolgsstory mit glücklichem Ende, das vor gut drei Wochen niemand voraussehen konnte.

Rückblende: Zwei Spieltage vor Saisonende der Bezirksliga Gruppe 2, liegt Körle fünf, durch den drohenden Punktabzug wegen fehlender Schiedsrichter sogar sechs Punkte hinter dem Tabellenzweiten Rengershausen. Doch dann gewinnt der FC in Rengershausen mit 3:0 und gegen Ehlen mit 2:1, während der Kontrahent nach einer 4:0-Füh-rung in Pfieffe noch mit 4:5 das Nachsehen hat. Die Folge: Körle wird durch die um einen Treffer bessere Tordifferenz Zweiter und zieht in die Relegation ein, in der sich die Mannschaft von Trainer Geher mit Triumphen gegen Mengsberg (4:1) und Wemswig (3:1) und einem 3:3-ünentschieden bei Vasbeck/ Adorf den Aufstieg sichert.

„Ich habe meine Mission im zweiten Jahr erfüllt", sagt Reiner Geher, „ich habe immer daran geglaubt, dass wir es noch

Das Körler Erfolgsteam. Hinten von links: Jürgen Bürgel, Lars Dahlke, Frank Fiedler, Hannes Alter, Oliver Rycyk, Andy Noil, Michael Martin, Christian Grebe, Marek Prena, Thorsten Rother, Trainer Reiner Geher, Vorsitzender Joachim Gebauer, Nils Werner. Vorne von links: Matthias Werner, Marco Krass, Nusred Sen, Sven Rycyk, Jens Oetzel, Michael Dahlke, Andreas Ellenberger, Simon Greiner, Siegfried Marhenke. (Foto: Richard Kasiewicz)

scharfen können." Diesen Glauben hat der 40 Jahre alte Trainer, der den Verein nach dem bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte verlässt, seinen Spielern erfolgreich eingeimpft. Denn als es darauf ankam, waren alle Akteure im blau-roten Dress hellwach und suchten und fanden ihre Chance. Was besonders für Torjäger Christian Grebe gilt, der seine Mannschaft

nach 17 Toren in den Punktspielen (darunter das entscheidende 2:1 gegen Ehien) mit sieben von zehn Treffern in der Relegation fast im Alleingang in die Bezirksoberliga schoss. Und damit sein Körle-Gastspiel krönte, bevor er sich beim Landesligisten Melsungen einer neuen Herausforderung stellt.

„Wir haben alle hervorragend zusammen gearbeitet",

bringt Reiner Geher sein Erfolgsrezept auf den Punkt, „mit Kampf und Willen haben wir unser Ziel erreicht."

Für Joachim Gebauer geht nach 23 Jahren als FC-Vorsitzender endlich ein Traum in Erfüllung. „Wir wollten durch eine gute Jugendarbeit den Fußball in Körle etablieren", erklärt der 47-Jährige, „das ist uns jetzt wohl gelungen." (HNA, 12.06.01)
 

Stand: 12.06.01 21:59, (c) www.koerle.net 

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