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120 Jahre Chorgesang in Körle - 01.02.2002 


Meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Gäste ,
liebe Mitglieder, insbesondere liebe aktive Sängerinnen und Sänger.

Ein besonderer Anlass hat uns heute hier in der Berglandhalle vereint.

Wir wollen gemeinsam unser alljährliches Wintervergnügen, in Verbindung mit dem 120. Geburtstag unseres Chores feiern, welcher auf den Tag genau am 01.Februar 1882 als reiner Männerchor gegründet wurde.

Es waren damals sangesfreudige Männer, die diesen, unseren Verein, ins Leben riefen.

Wie aus der Vereinschronik zu entnehmen ist, sie wurde aus Anlass unseres 100 jährigem Jubiläums in 1982 in hervorragender Weise von Heinz Rüdiger erstellt, war man bereits in den Anfangsjahren bestrebt dem Männerchor einen Frauenchor anzugliedern, was bei einigen Männern immer wieder auf Widerstand stiess. Diesen Widerstand gibt es auch heute noch in einigen Männerchören in unserem Sängerkreis und darüber hinaus. 

Erst als Konrad Zimmermann, der Vater von Ruth Titz, nach dem zweiten Weltkrieg den Männerchor wieder ins Leben rief, wurde bereits im Jahre 1947 zusammen mit einem Mädchenchor der Körler Volksschule ein Weihnachtskonzert in der Körler Kirche durchgeführt.

Aus diesem Mädchenchor wurde dann in 1948 der heutige Frauenchor.

Konrad Zimmermann verstand es als Vorsitzender und Chorleiter ausgezeichnet die Chöre mit Leben zu erfüllen und den Gesang aus den Übungsstunden herauszutragen zu einem dankbaren Publikum.

Ihm zur Seite stand der damalige 2. Vorsitzende Justus Brede, der heute Ehrenmitglied unseres Vereins ist.

Höhepunkt dieser Aufbauarbeit für Männer- und Frauenchor,
war das Sängerfest zum 70 jährigen Bestehen des Vereins, das im Juli 1952 gefeiert wurde.
Das erste große Fest nach dem Krieg , ein Fest, bei dem das ganze Dorf aktiv dabei war und der Frauenchor einen hohen Anteil hatte. 


Ich selbst kann mich daran noch gut erinnern, denn ich durfte als damals 
6 jähriger auf einem Festwagen mitwirken.
Es waren ausschliesslich Festwagen mit Motiven aus der Märchenwelt.

Während dieses Festes muss irgend etwas auf mich gewirkt haben, was 11 Jahre später dazu führte, dass ich in den Verein eingetreten bin.

Männer- und Frauenchor beschlossen dann auf Grund ihrer guten Zusammenarbeit die Umbenennung des Vereins in den "Gemischten Chor". 

Die Aktivitäten der 50er und 60er Jahre waren vielfältig und bewiesen das hohe Niveau des Chores bzw. des Vereins.


Aus dem Reigen der Veranstaltungen des Chores unter der Leitung von Konrad Zimmermann möchte ich nur einige hervorheben :

April 1956 Aufführung des "Kolumbus"
Juni 1957 75 jähriges Bestehen
April 1962 ein Konzert zum 80 jährigen Bestehen unter Mitwirkung des Kasseler Streichquartetts,
April 1967 Anlässlich des 85 jährigen Bestehens wird bei einer Konzertveranstaltung die erneuerte Vereinsfahne vom MSB-Präsidenten Waltari Bergmann geweiht. Und schliesslich das Zonenrandkonzert mit dem Kasseler Kurorchester im Dezember 1969.

Es wardie letzte grosse Veranstaltung von Konrad Zimmermann bevor er im Frühjahr des folgenden Jahres verstarb und unter grosser Anteilnahme der Bevölkerung und einer grossen Sängerschar zur letzten Ruhe getragen wurde.

Hier beginnt ein neuer Abschnitt in der 120 jährigen Vereinsgeschichte.

Selten hatte ein Chorleiter und Vereinsvorsitzender so gut für einen Nachfolger gesorgt wie Konrad Zimmermann.

Er erkannte früh die Musikalität und das Organisationstalent von Helmut Jacob, der bereits 1965 Vereinsvorsitzender und Stellvertretender Chorleiter war, so dass er ohne grosse Übergangsschwierigkeiten die Stelle des Chorleiters für Männer-, Frauen-, und Gemischten Chor übernehmen konnte.

Das 90-jährige Bestehen des Vereins und das 25-jährige Bestehen des Frauenchores wurden 1972 gemeinsam in einem grossen Festzelt auf "Bredens Wiese" gefeiert.

Der Festzug am Sonntag war für alle Beteiligten ein grossartiges Ereignis.
Viele Motivwagen und Pferdekutschen zogen durch den Ort, wobei eine Kutsche so schwer beladen war, dass die Pferde ihren Dienst versagten.

Nicht versagt aber hat der feste Wille aller Sängerinnen und Sänger die Vereinsgemeinschaft untereinander zu pflegen und hochzuhalten.

Im Jahr darauf, 1973, gab Helmut Jacob das Amt des 1. Vorsitzenden an Siegfried Titz ab, weil die Mitglieder eine Teilung der Ämter Chorleiter und Vorsitz wollten. 
So unternahm man noch im gleichen Jahr unter neuer Leitung eine mehrtägige Bahn- und Busfahrt in den Schwarzwald. 
Reiseziel war Bad Antogast, wo man gemeinsam mit einer eingeladenen Trachtengruppe einen unvergesslichen Abend verbrachte.


Einen der grössten Auftritte hatte der Chor während der Festwoche zur
900-Jahr-Feier der Gemeinde Körle im Jahre 1974.
Unter der Leitung von Helmut Jacob und Ruth Titz wurde während des Dorfabends von den Mitgliedern des Chores eine Spinnstube vorgeführt, die seines gleichen sucht. 
Am selben Abend wurde erstmals das von unserem verstorbenen Ehrenbürger und blinden Heimatdichter Wilhelm Pfeiffer verfasste Theater-
stück "Die Magd von Körle" aufgeführt.
Hier konnten die erfahrenen Schauspieler des Chores, sowie zwei dem Chor nahestehende "Körler Bürger" ihre schauspielerischen Talente unter Beweis stellen. 
Bei den Zuschauern kam die "Magd von Körle" so gut an, dass sie im Jahr darauf noch 2 mal wiederholt wurde. 
Der Sonntag stand auch bei diesem Fest, der 900 Jahrfeier, ganz im Zeichen eines grossartigen Festzuges, an dem der Verein wieder mit einer Fussgruppe aller Theaterspieler, sowie einem Motivwagen der Spinnstube vertreten war.
Auch wenn dieser Festzug nicht buchstäblich ins Wasser fiel, sondern im Wasser marschierte, denn es regnete in Strömen, konnte das der Stimmung aller Beteiligten und Zuschauer keinen Abruch leisten.

Die 900 Jahr-Feier hatte von jedem einzelnen Mitglied viel Zeit und Energie verlangt. Am Ende lohnte der grosse Erfolg den Aufwand.

Vorstand und Chorleiter konnten mit der Leistung des Chores und mit der Einsatzbereitschaft der Mitglieder zufrieden sein, hatte doch der 
Körler Gesangverein gezeigt, dass er ein Eckpfeiler im kulturellen Leben des Dorfes ist.

Ohne sich auf den Lorbeeren auszuruhen ging das Vereinsleben seinen gewohnten Gang. 

Neben den schon fast zur Selbstverständlichkeit gewordenen Aufgaben wie die musikalische Umrahmung von Feierstunden, Mitwirken bei Veranstaltungen, Singen bei kirchlichen Festen, Gesangsvorträge bei Festen befreundeter Vereine, das Ständchensingen bei Jubiläen usw. verdienen es mehrere hervorragende Veranstaltungen aus den Jahren vor dem 100 jährigen Jubiläum erwähnt zu werden.

Da war im Dezember 1977 das gelungene Zonenrand-Konzert zusammen mit dem Kurorchester Kassel-Wilhelmshöhe, die Adventsmusik in der Körler Kirche in Verbindung mit dem Posaunenchor und dem Gemischten Chor Wollrode am 3. Advent 1979.
Zu einer "musikalischen Rundreise" in einem Konzert und Liederabend hatten der Chor und der Musikzug des TSV Rot-Weis Körle im Mai 1981 eingeladen.

Einen absoluten Höhepunkt in der Geschichte des Körler Gesangvereins 
aber bildete die Verleihung der Zelterplakette, die vom Bundespräsidenten einem Verein verliehen wird, 

"der nicht nur 100 Jahre alt wird, sondern auch erfolgreiche Arbeit in der Chorpflege leistet und im Rahmen der örtlich gegebenen Verhältnisse eine für die Allgemeinheit anerkannte und gemeinnützige Kulturarbeit erbringt."

Diese hohe Auszeichnung konnte eine Deligation des Jubiläumsvereins, anlässlich des Hessentages am 16.Mai 1982 in Wächtersbach, aus den Händen des damaligen Kultusminister Hans Krollmann entgegennehmen.

Die Verleihung der Zelterplakette ist eine Ehre für alle Mitglieder.
Gute Chorarbeit kann nur ermöglicht werden, wenn alle Sängerinnen und Sänger bereit sind unter strenger Selbstdisziplin, wie es Heinz Rüdiger in der Festschrift zum 100 Jährigen Jubiläum genannt hat, regelmässig auf einen Teil ihrer Freizeit zu verzichten um die Übungsstunden zu besuchen.
Die Zelterplakette ist aber auch gleichzeitig eine hohe Anerkennung der Arbeit der Vereinsvorstände und Chorleiter, die durch ihre umsichtige Führung den Verein erfolgreich geleitet haben.

Die grosse Ehrung beinhaltete aber auch die Verpflichtung das Liedgut lebendig zu erhalten und den folgenden Generationen zu überliefern,
ohne sich dem Neuen zu verschliessen.


Diesem Auftrag wurde der Verein, so glaube ich mit ein wenig Stolz sagen zu können, während der Feiern anlässlich des 100 jährigen Bestehens am letzten August-Wochenende im Jahre 1982 mehr als gerecht.

So konnten am Freitag zur Jugend-Disco, in der im gleichen Jahr einge-weihten neuen Berglandhalle, 500 Jugendliche begrüsst werden.

Ein Glücksgriff war die Einladung der vom Fernsehen her bekannten 
"Mainzer Hofsänger", die man ein Jahr zuvor in Hünfeld unter die Lupe genommen hatte. 
Ein nicht abreissen wollender Besucherstrom bewegte sich auf die Halle zu.
Noch mit den Tücken der Tontechnik kämpfend, mussten die Sänger zusehen wie sich die Halle mit 1300 Personen füllte.

Ganz neue Wege beschritt man am Sonntag beim Chorsingen der 
Gastvereine.
Begonnen hatte der Tag mit einem Festgottesdienst in der Berglandhalle,
in dem es Pfarrer Heubner, selbst Chorleiter, verstand die Verbindung zu den Sängern herzustellen. 
Im Anschluss an den Gottesdienst konnten die Gastchöre vor einem aufmerksamen und dankbarem Publikum ihre Lieder vortragen, welches bei allen Beteiligten grossen Anklang fand und zur Nachahmung empfohlen wurde. 

Die Pause zum Essen, aus der Feldküche des DRK, war für die Aktiven sicherlich viel zu kurz, denn bereits ab 14 Uhr bewegte sich der Festzug mit 1200 Mitwirkenden bei herrlichem Sommerwetter durch die von ungezählten Menschen gesäumten Strassen in Richtung Körler-Sportplatz.

Hier fand dann unter Mitwirkung aller Gastchöre die Kreischorfeier unter Leitung des unvergessenen Kreischorleiters Walter Edeling statt.

Immer wieder, so konnte man es auch der Presse entnehmen, wurde den Organisatoren bestätigt, dass es wohl das bislang schönste Sängerfest gewesen sei.

Dank erntete man auch, in dem man, im Jubiläumsjahr 12 neue Mitglieder gewinnen konnte. 

Nachdem man wieder neue Kraft getankt hatte, und von der während des Festes innerlich gewonnenen Kraft zehrend, wurde die Arbeit mit neuem Schwung fortgesetzt.

So wurde im folgendem Jahr, ein immer gehegter Sänger-Wunsch erfüllt. 
Eine Fahrt in die, in einigen Konzerten und unzähligen Proben oft besungene, Stadt am herrlichen Donaustrand . W i e n. 
Ein unvergessenes Erlebnis..!!

Die Frauen unternahmen im gleichen Jahr eine Flossfahrt mit der überladenen "Fuldanixe" und führten anlässlich eines Wintervergnügens ein Zigeunerlager in bewährter Manier auf. 
Ebenso wurde eine Singfreizeit in Willingen wie bereits in 1981 durchgeführt.

Immer den Sängergedanken vor Augen wurde neues Liedgut einstudiert,
Konzert veranstaltet und Jubilaren ein Ständchen gebracht.

Auch wurde die Geselligkeit immer wieder gepflegt und mit Fahrten nach Würzburg in 1986 ,sowie in 1988 an die Mosel und der Rhein in Flammen untermauert.

Doch plötzlich stand nicht nur der Rhein in Flammen.

Ein Feuer, das seit einiger Zeit unterschwellig brannte, kam im Verein offen zum Ausbruch.

Mein Damen und Herren auch das gehört nun einmal zur Vereinsgeschichte.

In diese Zeit hinein kam auch noch der Wechsel des Vereinslokals.
Für kurze Zeit war man Gast im evangelischen Gemeinde Zentrum,
weil man glaubte, es gibt nach einigen Umbau- und Renovierungsarbeiten 
ein Zurück ins Vereinslokal "Am Bahnhof".

Nicht unerwähnt bleiben darf auch, dass die beiden Schriftführerinnen
Ruth Titz u. Elfriede Schellhase nach 33 Jahren ihr Amt aus Altersgründen
zur Verfügung gestellt hatten. 
Ausführliche Protokolle tragen ihre Handschrift, so dass der Nachwelt
jederzeit ein gutes Nachschlagwerk zur Verfügung steht. 

Dem umsichtigen Handeln der Vorstandsmitglieder ist es zu verdanken,
dass in einer ausserordentlichen Versammlung am 22.August 1990,
nach dem zuvor der Chorleiter das Amt niedergelegt und der Vorsitzende dazu aufgefordert wurde, es mit einem neuem 
1.Vorsitzenden Wilfried Bornemann und einer neuen 2.Vorsitzenden Marianne Pohl, sowie dem neuem Chorleiter Horst Wissel weiter ging. 

Zwischenzeitlich war man in die Pizzeria " Da Carmen", besser bekannt unter dem "Stern", umgezogen, wo von nun an das Vereinslokal sein sollte.


Doch die Arbeit von Chorleiter Wissel war nicht vom Erfolg gekrönt und somit nicht von langer Dauer.
Nachdem er den Chor auf der Wochenendfreizeit im Forsthaus Kissel in Thüringen begleitet hatte,
die innerdeutsche Grenze hatte sich ja bekanntlich nach Jahren der Teilung plötzlich geöffnet, 
und er an einer Fahrt in den Elsass teilgenommen und zwei Konzerte in Waldau und Körle mit dem Chor aufgeführt hatte, verliess er den Verein nach nicht ganz zweijähriger Tätigkeit.

Die Verantwortlichen im Chor hatten frühzeitig reagiert und konnten den Sängern ohne das eine Pause in der Chorarbeit entstand, eine neue Chorleiterin vorstellen.

Mit Irene Reinbold, die am 29. Januar1993 ihre erste Übungsstunde in Körle abhielt, hatte man erstmalig eine Frau als Chorleiterin für den Gemischten Chor verpflichtet.

Sie verstand es die Sängerinnen und Sänger neu zu motivieren und der Chorarbeit neue Impulse zu geben.
So wurde zum Beispiel, unter Protest der Beteiligten, eine neue Sitzordung eingeführt. 
Tenor und Bass wurde blockweise zwischen Sopran und Alt gesetzt. 
Am Ende blieben die Sänger die Sieger. Es blieb alles beim Alten.

Im Herbst des gleichen Jahres wurde wieder ein Dorfabend mit der Aufführung des Theaterstückes "Der Vereinsmeier" veranstaltet, wozu die Vorstände des Chores auch einige junge Leute zum Mitmachen bewegen konnten, in der Hoffnung sie längerfristig an den Chor binden zu können, aber leider ein Trugschluss.

Der Männerchor, Körle-Schwarzenberg, den Helmut Jacob weiterhin leitete, litt während dieser Zeit unter Nachwuchsmangel, was aber die Sänger nicht mutlos werden lies. 
Mit dem Männerchor Guxhagen, den Helmut Jacob zwischenzeitlich übernommen hatte, wurde vereinbart sich gegenseitig zu unterstützen. 

Diese gegenseitige Unterstützung führte schliesslich dazu, dass beide Chöre von Zeit zu Zeit gemeinsam auftreten und am Jahresende eine gemeinsame Wanderung unternehmen und die Geselligkeit pflegen.

Das Jahr 1994 lief ohne grosse Höhepunkte ab. Im Frühjahr unternahm man eine Fahrt in Richtung Trier und nach Luxemburg und nahm am Kreissängerfest in Felsberg teil.

Während der Jahreshauptversammlung am 06. Januar 1995 gab der 
1. und die 2. Vorsitzende bekannt, das sie aus persönlichen Gründen für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stünden.

Ein erneuter Wechsel in der Führung des Vereins stand an.
Fritz Ochs, Bürgermeister der Gemeinde, seit fast 40 Jahren Mitglied des Vereines und in dieser Zeit 15 Jahre Kassierer des Vereins, hatte sich im Vorfeld der Versammlung bereit erklärt die Geschicke des Vereins fort an zu lenken und wurde einstimmig gewählt. 
Als 2. Vorsitzender wurde Hermann Pawlik gewählt, der in früheren Jahren bereits 16 Jahre 2. Vorsitzender war.

In gleicher Jahreshauptversammlung wurden Änderungen in der Satzung vorgenommen und der Vereinsname in "Gesangverein Körle 1882"geändert.
Der Grund für die Namensänderung bestand darin, das man in mehreren
Chorgattungen singt und der "Gemischte Chor" durch den ursprünglichen Name wie er auf der Vereinsfahne zu lesen ist, ersetzt werden sollte.

Für das gleiche Jahr, 1995, wurde ein Liederabend mit den befreundeten Chören aus Schwarzenberg und Guxhagen von der Chorleiterin vorbereitet und erfolgreich durchgeführt. Hier kam das Potpourri "Schwarzwaldmädel"
aus der gleichnamigen Operette, erstmals zur Aufführung.

Unüberbrückbare Spannungen zwischen Chorleiterin und Vorstand führten Anfang 1996 zur Entlassung der Übungsleiterin.
Musikalisch vorbelastet, übernahm der 1. Vorsitzende Fritz Ochs kommissarisch die Chorleiterstelle und hielt Ausschau nach einer Ablösung.

Als alle Bemühungen vergeblich blieben, übernahm er, nach Rücksprache mit seiner Frau und der Einwilligung des Vorstandes und der Sängerinnen 
und Sänger die Chorleiterstelle neben dem 1.Vorsitz.

Das an Aufgaben reiche Jahr wurde durch eine Fahrt ins Elbsandsteinge- birge und einer Bahnfahrt nach Frankfurt abgerundet.

In den folgenden Jahren wurde erfolgreiche Vereinsarbeit betrieben und der Verein seinem satzungsgemässen Auftrag immer gerecht.
Hier sind besonders die vielen Ständchen zu erwähnen. 
Sie kamen neben allen Konzert-, und Liederabenden, Sängerfesten, Vereinsfahrten nach Leipzig mit Saale-Unstruhttal, das Erzgebirge mit Karlsbad und Marienbad, immer gut an.

Am 20. Februar 1999 konnte der Frauenchor sein 50 jähriges Bestehen im Rahmen unseres Wintervergnügens mit zahlreichen Ehrungen begehen.

Im folgendem Jahr ist der Verein, nach mehreren Wechseln der Wirte im Vereinslokal, erneut umgezogen und hat hier in der Berglandhalle, 
im Musikraum eine endgültige Bleibe gefunden. 

Es wurde auch Kontakt zu einem Männerchor in der Körler Partnergemeinde Floh-Seligenthal hergestellt und durch zwei gemeinsame Konzerte, sowie ein gemeinsames Wanderwochenende der Männer beider Chöre, vertieft.
Ein erneutes gemeinsames Konzert ist für den 26. Mai 2002 hier in der Berglandhalle bereits fest eingeplant.



120 Jahre Gesangverein Körle, das ist wahrlich ein Grund zum Feiern.

Es ist auch Grund stolz zu sein auf Alle, die dazu beigetragen haben, dass dieser Chor so eine grossartige Entwicklung genommen und eine solche Beständigkeit über die freud- und leidvolle Zeit bewiesen hat.

Da stellt sich die Frage , unter welchen Umständen wird ein Chor 120 Jahre alt und kann ein solch seltenes Jubiläum feiern ?
Das Leben des Chores besteht ja nicht nur aus glanzvollen Höhepunkten
die im Gedächtnis haften bleiben, sondern das Chorleben wird von der Alltagsarbeit beherrscht und geprägt.

Und diese Alltagsarbeit ist oftmals mühsam und beschwerlich. Dabei steht die Alltagsarbeit nicht im Rampenlicht, sie geschieht im Verborgenem.
Aber ohne diese graue Alltagsarbeit würde eben nichts geschehen.
Der Chor lebt somit vom Einsatz, der Liebe und Opferbereitschaft der Mitglieder, des Vorstandes und in unserem Fall vor allem auch des Chorleiters.

Ohne Einsatz, Liebe und Opferbereitschaft aller könnten wir kein Jubiläum feiern.

Deshalb gilt unser Dank den Gründern des Chores und all denen, die im Chor mitgewirkt und ihn geleitet haben.

Aber auch den heutigen Mitgliedern sei gedankt, denn sie sind die Träger und Stützen des Chores. Sie garantieren das Weiterbestehen des Chores und stellen die Weichen für das zukünftige Vereinsleben.

Das Vereinsleben gleicht einer Uhr, die immer wieder aufgezogen werden muss, wenn sie gehen soll. Ein jeder der Sängerinnen und Sängern ist ein Rädchen dieser Uhr im Verein. 

Vorstand und Chorleiter sind die Federn dieser Uhr. Sie sorgen für Spannung, dass sich die Rädchen drehen, aber das geht nur, wenn immer alle Rädchen, sprich alle Sängerinnen und Sänger sich mitdrehen, anwesend sind bei Proben und Auftritten und so einen Rundlauf und genauen Gang der Vereinsuhr ermöglichen.

Ich wünsche den Sängerinnen und Sängern sowie allen Mitgliedern,
dass sich ihre Vereinsuhr immer dreht und das immer neue Rädchen,
für einen runden Lauf sorgen.

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit meinen Ausführungen einen kleinen Überblick über das Vereinsleben der vergangenen 120 Jahre verschaffen,
obwohl ich vieles noch unerwähnt liess. 
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche ihnen noch einen 
unterhaltsamen Abend.

Rückblick auf 120 Jahre Vereinsgeschichte 
anlässlich Wintervergnügen u. Jubiläumsfeier Hermann Pawlik 2.Vorsitzender

Stand: 20.02.02 00:15, (c) www.koerle.net 

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