Kirchenvorstand scheint über Reichtümer zu verfügen
Zum Thema: Die Kirche in Körle erlaubt Baufahrzeugen für Windpark nicht Weg übers Kirchenland.
Herr, vergib ihnen, denn sie wussten nicht was sie taten. Und dann gab es noch einen Gläubigen, der glaubte an die Windkraft. Doch sein Sachverstand sagte ihm, dass der Platz an der die Windkraftanlagen erstellt werden sollten, nicht wirtschaftlich sei. Diese anmaßende Eingebung veranlasste ihn, sich demonstrativ gegen die geplante ... saubere Energiegewinnung zu stellen. (...)
Vor vier Jahren wurde in Körle ein Bürgerwindpark ( Bürger können sich mit einem Mindestbetrag von 5000 Euro an dem Projekt beteiligen) mit fünf Anlagen geplant. Die Gemeinde schaffte die behördliche Voraussetzung und steht seitdem hinter diesem ökologisch und ökonomisch sinnvollen Projekt. Die Kirchengemeinde hatte die Chance, auf einem ihrer Grundstücke eine Anlage (...) zu bekommen. Das Projekt wurde dem Kirchenvorstand anlässlich einer Kirchenvorstandsitzung am 14. März 2000 von dem Geschäftsführer der Betreibergesellschaft vorgestellt. Die Antwort war,,
Nein". Wer behauptet, er sei nicht informiert gewesen, befasse sich mit dem neunten Gebot.
Durch das Betreiben einer Bürger-Initiative aus Albshausen, die sich „Saubere Zukunft" auf ihre Fahnen schreibt, (eine WKA verdient diese zwei Worte, denn sie verhindert pro 1000 kW = 920 kg Immissionen) und dem noch immer unbegreiflichen „Nein" der Kirche wurde umgeplant. Die Anlagenzahl wurde von fünf auf zwei, mit einer höheren Leistung, festgesetzt. Der Abstand erhöhte sich zu Albshausen hin, das Kirchenland mit einer Jahrespacht von 3000 DM fiel aus der Planung. Die Chance der Kirche war vertan. (...) Um nun eine preisgünstigere Anfahrt zu schaffen, wurde der Kirchengemeinde für das Überfahren und Ausbauen einer Fläche von ca. 700 qm 15 000 DM geboten. Artig wie zuvor war die Antwort „Nein". Die letzte Bitte, 120 qm für eine Überfahrt (...) zu nutzen, fiel ebenso unchristlich mit „Nein" aus. Wenn ich sonntags den Gottesdienst besuche, wird meine Gemeinde
zum Spenden aufgefordert. Dieses muss sich in Körle wie Hohn anhören, da die gewählten Kirchenvorstände über unheimlichen Reichtum zu verfügen scheinen. Durch ihre unbegreiflich, fatale Verhaltensweise haben sie der Kirchengemeinde einen Schaden von ca. 100 000 DM (...) zugefügt. Ich selber kann vergeben, aber dieses schlecht vergessen. (...)
Trotz alledem stehen die Sterne gut für unseren Windpark, Neue Wege sind gefunden (...). Wege, die es der Natur gestatten, sich wieder regenerieren zu können. Die Neinsager haben wir hinter uns gelassen. Die Jasager können sich beteiligen.
Siegward Gerhardt, Homberg
Die Zuschrift stellt die persönliche Meinung des Einsenders dar und deckt sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Die Redaktion behält sich das Recht zur Kürzung grundsätzlich
vor. (HNA Melsungen 07.05.02)
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