Parlament lehnt Bau der Windrädern
ab
Die Mehrheit der Guxhagener Gemeindevertretung sagte Nein zu den geplanten W
GUXHAGEN. Zwischen Guxhagen und Ober-Albshausen wird es keine Windkraftanlagen geben. Die Mehrheit der Mitglieder im Guxhagener Gemeindeparlament (23) folgte in der Sitzung am Montag dem Vorschlag des Gemeindevorstandes und lehnte den Antrag einer Firma aus Kassel ab. Die beiden Grünen-Abgeordneten sprachen sich für die Windkraftanlage an dieser Stelle aus, ebenso ein SPD-Mitglied. Ein anderer SPD-Abgeordneter enthielt sich der Stimme.
In interfraktionellen Gesprächen - einmal mit, einmal ohne Vertreter der Firma, die die Anlagen bauen wollte - hatten die Kommunalpolitiker bereits über das Thema diskutiert. Da
bei, so skizzierte es Bernd Kordel, SPD, seien allerdings viele Fragen offen geblieben. Als die Firma ihr Vorhaben den Fraktionen erläutern sollte, habe sie nicht alle nötigen Unterlagen beigebracht, Gutachten hätten nicht vorgelegen. Ohne diese kompletten Informationen jedoch könne das Parlament nicht entscheiden. Gutachten habe die Firma jedoch nur in Auftrag geben wollen, wenn sie von den Kommunalpolitikern vorab ein positives Signal erhalte.
Die SPD sei nicht prinzipiell gegen alternative Energien, aber sie sei auch in der Pflicht den Bürgern gegenüber: Wenn Windräder weniger als 1000 Meter von den nächsten Häusern entfernt errichtet würden, was mute man damit den Anwohnern zu? Martin Graefe, CDU, und Ulrich Wiegand, GL, schlössen sich den Argumenten Kördels an. Vor einigen Jahren habe man sich Gedanken um eine Windvorrangfläche (Deponie am Stellberg) gemacht, sagte
Graefe.
Nicht nachvollziehbar, was an Windvorrangfläche falsch ist
Es
sei nicht nachvollziehbar, was an dieser Fläche als Standort nicht gut sein solle. Und Wiegand ergänzte, man müsse eine Verspargelung der Landschaft verhindern. Es sei schon schlimm genug, dass Körle vor den Toren Albshausens Windräder bauen lasse.
Bündnis 90/Die Grünen hätten eine andere Position, machte Rolf Peter Ligniez deutlich. Er frage sich inzwischen, ob die ausgewiesene Fläche für die Windkraft vielleicht die falsche gewesen sei, da nun schon zum zweiten Mal ein Interessent eine Fläche nahe der Schnellbahntrasse favorisiere.
„Wenn das so ist, werden wir immer wieder vor vergleichbaren Fragen stehen wie heute", sagte Ligniez. Er bemängelte, dass es für die Fläche am Stellberg keine Untersuchungen dahingehend gebe, ob sie als Standort für Windräder geeignet sei.
Dem widersprach Kordel: Es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, vor Aufstellen des
Raumordnungsplanes solche Gutachten erstellen zu lassen. Otto Bohn, SPD, sprach sich für das Vorhaben der Firma aus Kassel aus. Dieses abzulehnen sei ein Verfahren nach dem
Sankt-Florians-Prinzip, sagte er.
Die von der Gemeinde ausgewiesene Fläche wolle offenbar keiner haben. Ihn würde ein „Spargel" in der Landschaft nicht stören, wenn man dafür eine saubere Umwelt behalte.
Mit der Entscheidung der Gemeindevertretung entfällt die früher einmal vorgesehen Bürgerversammlung zum Thema Windkraft. Ligniez bedauerte dies, hätte eine solche Versammlung seiner Meinung nach die Gelegenheit geboten, vieles zu klären.
(HNA Melsungen 15.05.02 TNS)
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