Wasserversorgung Wagenfurth                                            Körle, 05.06.02


Ultimatum für Wassergenossen

Wasserinteressenten Wagenfurth verweigern Abgabe des Wasser- rechts an Körle

Mit einem neuen Angebot sieht das Körler Parlament eine ultimativ letzte Chance für die Wasserinteressenten in Wagenfurth, sich mit der Gemeinde Körle gütlich zu einigen. Diese versuchen auf dem Klageweg, ihr Wasserrecht zu behalten.

Aufgrund eines Vertrages, der nach der Gebietsreform geschlossen wurde, obliegt den Wasserinteressenten in Wagenfurth das Wasserrecht für den Körler Ortsteil. Dieses allerdings sieht vor, dass sie das Wasserrecht umgehend abgeben können, wenn größere Investitionen anstehen.

Darin liegt der Knackpunkt. Bürgermeister Mario Gerhold befürchtet, dass das 1906 installierte Wasserleitungssystem jederzeit zusammenbrechen kann. In Teilen Wagenfurths beklagen die Bürger, dass der Wasserdruck nicht ausreicht, im Sommer gar nur ein Rinnsal aus dem Wasserhahn tropft.

Darüber hinaus sieht Gerhold das neue Baugebiet in Wagenfurth „Auf dem Loh" nicht ausreichend versorgt, wenn's einmal brennen sollte. Weil das Neubaugebiet vom Ortsrand weg von der Fulda rückt, entfernt sich auch die Fulda als potenzieller Löschwasser-Spender.

Im nächsten Jahr steht in Wagenfurth die 700-Jahr-Feier an. Bis dahin sollte auch ein neuer Kanal verlegt sein. Um die Straßen nicht möglicherweise innerhalb kurzer Zeit zwei Mal aufreißen zu müssen, möchte die Gemeinde mit dem Kanal auch neue Wasserleitungen verlegen - und Wagenfurth künftig mit Körler Wasser versorgen. Die Bagger stehen in den Startlöchem, die Finanzierung steht, Fördergelder sind bewilligt. Ginge alles nach Plan, wäre das Projekt zur 700-Jahr-Feier im nächsten Jahr fertig gestellt.

Bereits im Mai vorigen Jahres befasste sich das Parlament ausgiebig mit der Thematik. Damals wurde den Wasserinteressenten, 13 an der Zahl, das Angebot unterbreitet, sie von den Wasseranschlusskosten zu befreien. Dieses Angebot wurde abgelehnt, „weil's keine Vorteile bietet, im Gegenzug wurden Forderungen gestellt", berichtet Gerhold. Gefordert wurde nicht nur eine Befreiung des Wasseranschluss-, sondern auch eine 50-prozentige Befreiung des Kanalanschlussbeitrags, daneben der Erlass von Wasser- und Kanalgebühren für 15 Jahre, plus eine Erneuerung der Hausanschlüsse auf Gemeindekosten.

„Vollkommen  unmöglich", nannte der Bürgermeister die Forderungen, angesichts einer Gleichbehandlung aller Bürger „in keinster Weise denkbar." Schließlich stünden 13 Wasser Interessenten die Interessen von 2900 Bürgern gegenüber. Deshalb müsse man genau gucken, was den Wasserinteressenten zugestanden werde.

Gerhold vertritt eine klare Position: „Wir wollen eine güt­liche Einigung, aber nicht um jeden Preis". Er appellierte an die Wagenfurther, die Entwicklung des Dorfes nicht weiter zu behindern, „es macht sich nicht gut, wenn ein kleiner Kreis von Wagenfurther Bürgern die Ent­wicklung bremst." (HNA, 05.06.02


Angebot 4000 Euro oder ein Wasseranschluss

Das ist das Ende der Fahnen­stange", sagte Bürgermeister Mario Gerhold mit Blick auf das neue Angebot. Dieses bietet den Wasserinteressenten die Wahl zwischen einer kompletten Beitragsbefreiung für den neuen Wasseranschluss, alternativ können sich die Wasserinteressenten für oder einen Ablösebeitrag von 4000 Euro entscheiden. Bis 30. Juni dieses Jahres wurde den Interessenten eine Frist gesetzt, sich zu entscheiden. Gerhold erhofft sich von dem Angebot eine einvernehmliche Einigung ohne ein Gericht bemühen zu müssen:

„Es zielt darauf ab, dass die Wasserinteressenten ihre Klage zurückziehen". Schließlich böte das neue Angebot ein gerechteres Niveau für die Wasserinteressenten.

Stand: 24.06.02 23:01, (c) www.koerle.net 

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