Windkraftanlage am Körler Berg                                           Körle, 11.06.02


Feste Wege für die Windräder - Zufahrten für Windkraftanlagen im Bau/Ende August kommen Schwertransporter

Wenn Autofahrer am Körler Berg derzeit mittels Verkehrsschilder aufgefordert werden, den Fuß vom Gas zu nehmen, liegt das an den Vorbereitungen, die der Bau der beiden Windkraftanlagen am Körler Berg erfordert. Ende August sollen sie ans Netz gehen. Wegen des Baustellenverkehrs wurde die Geschwindigkeit an der neuralgischen Einfahrt an der Bundesstraße auf 50 km/h herabgesetzt.

Seit kurzem sind Bauarbeiter mit Baggern und Lastern damit beschäftigt, einen gemeindlichen Weg zu befestigen, damit es keine Probleme mit dem Untergrund gibt, wenn im August die Teile für die Windräder angeliefert werden.

Ende dieser Woche sind die Wege hergestellt, schätzt Helmut Lompe, einer der beiden Geschäftsführer der LUV Wind­energie GmbH. Die Zufahren für die Anlagen, die an zwei Standorten links und rechts der Bundesstraße 83 zwischen Körle und Albshausen in die Höhe ragen und Energie erzeugen sollen, sind Voraussetzung für den Anlieferung der Windkraftanlagen.

Unmittelbar nach dem Wege­bau werden die Fundamente für die Anlagen gegossen.

„Sie sind gewöhnungsbedürftig", räumt Helmut Lompe ein, „aber auch gewöhnungsfä­hig." Bei einem Ortstermin ver­gangene Woche erinnerte er an die Schornsteine des Braunkohlekraftwerkes in Borken, die nach Sprengung seiner Ansicht nach eine Lücke hinterließen.

In Körle entstehen kreisweit die größten Windkraftanlagen

Mit einer Nabenhöhe von 90 Metern entstehen am Körler Berg die beiden größten Windräder, die es zurzeit im Schwalm-Eder-Kreis gibt, informierte Lompe.

Für die LuV Windenergie GmbH mit Sitz in Oldenburg ist Körle einer von mehreren Standorten, elf an der Zahl. Zurzeit seien 30 Windanlagen am Netz, mit den beiden Anlagen in Körle und einer in Cloppenburg würden es bis zum Jahresende 33.

Im Gegensatz zu den Anlagen in Norddeutschland sei die Herstellung der Fundamente in Nordhessen weit weniger aufwändig. Der so genannte Tiefgrund in Norddeutschland erforderte eine Abstützung der Fundamente mit bis zu 30 Meter langen Pfählen. „Hier genügt ein Flachfundament", erklärt Lompe.

Technische Daten spiegeln die Ausmaße des achteckigen Fundaments wider, das einen Durchmesser von 13,50 Meter haben wird: 318 Kubikmeter Beton sind notwenig für den 2,2 Meter tiefen Sockel, 33 Tonnen Stahl geben zusätzlichen Halt. Das seien die Vorausstzungen für die eigentliche Windkraftanläge, die 265 Tonnen wiegt,

Ende Juni sollen die Funda­mente fertiggestellt sein. An­schließend müsse der Beton sechs Wochen aushärten. Im August sollen die Anlagen aufgebaut werden. „Wir gehen davon aus, dass sie Ende August am Netz sind", sagt Lompe. Bauanträge und Genehmigungen liegen vor. Nachdem die evangelische Kirchengemeinde in Körle den Anlagenbauern die s Benutzung ihres Weges und auch das Überfahren ihres Grundstückes nicht gestattet hatte, wurde den Windpark-Betreibem ein gemeindlicher Weg angeboten. Damit die Zufahrt stabil genug ist für die Lkws, die notwenigen Teile heranschaffen müs­sen, werden die Wege 30 Zentimeter tief ausgekoffert. Darauf wird Basaltschotter aufgeschüttet und verdichtet. „Das ist naturverträglicher Wegebau, das bleibt wasserdurchlässig", be­tonte Gerhardt Siegward aus Homberg,  Straßenbaumeister und selbst Kommanditist der LuV Windenergie GmbH & Co. Windpark Körle KG.

Mit einem Prospekt wird für eine Beteiligung an der Betrei­bergesellschaft, der LuV Windenergie GmbH & Co. Windpark Körle KG geworben. Die LuV Windenergie GmbH erstellt als Generaluntemehmerin    den Winkpark und übergibt diesen schlüsselfertig an die Betreiber­gesellschaft.

„Wir wollen, dass sich möglichst viele aus der Region an dem Projekt beteiligen", erklärt Lompe, „um die Akzeptanz und Wertschöpfung in der Region zu belassen. "(HNA, 11.06.02 zal)

 Hintergrund Technische Daten der Windanlagen

Windkraftanlagen am Körler Berg fertiggestellt und ausgehärtet, werden vier Schwertransporter anrücken, um die notwenigen Teile anzuliefern:

einer für die Flügel, zwei für die Türme und einer für das Maschinenhaus. Die Betreiber­gesellschaft, die LuV Windenergie GmbH & Co Windpark Körle KG, stellt in Körle zwei Anlagen des Herstellers Repower auf, Typ MD 77. Die Na­benhöhe ist in 90 Metern Höhe, der Rotordurchmesser beträgt 77 Meter. Die Generatorleistechnische Daten:

  • Rotordrehzahl: neun bis 17 Umdrehungen/Minute

  • Gesamtgewicht je Wind­kraftanlage: 265 Tonnen

  • Stromertrag: 5 083 000 kWh 

  • Versorgungsleistung:  1450 Haushalte/Jahr.

Nähere Informationen bei Hel­mut    Lompe,    0 05682 / 73 23 40 oder im Internet unter: www.luv-windenergie.de

Stand: 15.06.02 00:04, (c) www.koerle.net 

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