Tonnen
Beton für sicheren Stand
Die
Fundamente für die beiden Windräder vor den Toren Körles
werden gegossen
KÖRLE.
Ein Mischer nach dem anderen fährt auf das Baustellengelände
auf dem Körler Berg. Sieben Lkw-Ladungen voll kommen am Tag, um
ein Fundament für die Windkraftanlage zu gießen, sagt Helmut
Lompe, Geschäftsfürer, der Firma LUV-Windenegie aus Borken.
Zwei Meter ist das Fundament tief. 318 Kubikmeter Beton werden
darin verbaut, dazu 33 Tonnen Baustahl.
Anlagen gehen im September in Betrieb
Wie ein eiserner Käfig sieht das aus, was die ersten fünf Meter des Turmes werden. Der Käfig erhält eine Spezialverschalung und wird ebenfalls in Beton gegossen. Die Betonpumpe, die in Körle im Einsatz ist, schafft 80 Kubikmeter in der
Stunde. 15 bis 18 Mitarbeiter des Baunataler Betonwerkes sind derzeit täglich auf der Baustelle beschäftigt.
Bisher seien die Bauarbeiten reibungslos und voll im Zeitplan verlaufen, berichten Lompe und der Bauleiter Siegward Gerhardt. Die Fundamente für die beiden Türme sollen nächste Woche fertig sein. Dann müssen sie fünf bis sechs Wochen lang aushärten.
Ende August/Anfang September werden dann die Türme aufgestellt: Stahlteile mit einem Gesamtgewicht von 174 Tonnen, die an den Betonsockel angeschraubt werden. Das Maschinenhaus am Kopf des Turms wiegt samt Nabe weitere 73 Tonne, der Rotor 18 Tonnen.
Um diese riesigen Teile zu installieren, wird ein spezieller Kran aufgestellt. Dazu, so Gerhardt, wird ein anderer Kran benötigt.
Die Rotoren werden nicht die sonst vorgeschriebene rote Bemalung haben, sagt
Lompe. Stattdessen blinkt tagsüber ein weißes Licht an den Flügeln. Das diene der Flugsicherheit
ebenso, sei aber für den Betrachter auf dem Boden weniger auffällig.
Im September sollen die beiden Anlagen - zu beiden Seiten der Bundesstraße - in Betrieb gehen. Bei optimalen Windverhältnissen - eine Geschwindigkeit von zwölf Metern pro Sekunde - bringt eine Anlage 1500 kW pro Stunde. Den Strombedarf von 1450 Haushalten könne
man davon decken. Im Vergleich zur Stromgewinnung
aus fossilen Energieträgern erspare man der Umwelt beim Stromerzeugen mit dem Wind 4575 Tonnen Kohlendioxid, fünf Tonnen Kohlenmono-xid, 40 Tonnen Schwefeloxide und 15 Tonnen Stickoxide, rechnet die Firma Windenergie LUV vor.
Am Windpark Körle können sich die Bürgerinnen und Bürger
als Gesellschafter beteiligen. Dieses Angebot werde hauptsächlich
aus Körle und
aus Guxhagen, aber auch aus Melsungen bereits recht gut
angenommen, berichtet Lompe. (HNA,
25.07.02, TNS)
Umleitung Kleinen Kirschbaum gerettet
Ein Kirschbaum wenige Meter von der zweiten Baustelle entfernt, war im Weg. Jedenfalls vor dem Weg, der ursprünglich als Zufahrt geplant war, erzählt Bauleiter Gerhardt. Um den Baum hatte jemand Steine aufgeschichtet wie einen Windschutz, dahinter eine hölzerne Bank aufgestellt. Das sah
ganz nach dem Lieblingsplatz vor jemandem aus. Also habe er die Zufahrt um den Baum herum gelegt, so
Gerhardt. Wenn so ein Baum fallen müsse, „das tut mir ja auch leid". (TNS)