CCE Körle
Kleiner Surfkurs in der Zeitmaschine des CCE 1960Der erste Schulkarneval in der
einklassigen Dorfschule mit Lehrer Reinhold Nieding in den Jahren 1959/60
ließ auch bei den Mitbürgern die Idee reifen , einen Verein zu gründen .
So entstand dann im Juli 1960 der
Carneval-Club-Empfershausen - der CCE .
Seine Gründungsmitglieder waren:
August Asthalter
Heinrich Krass
Konrad Blumenstein
Johannes Krass
Justus Brandau
Heinrich Michael
Georg Dippel
Reinhold Nieding
Heinrich Dippel
Max Schrempp
Justus Dippel
Nikolaus Wenderoth
Konrad Dippel
Martin Werner
Karl Fehr
Heinrich Werner-Zilch
Den Vorsitz übernahm Johannes Krass ,
und als sein 2.Vorsitzender fungierte Reinhold Nieding .
Die erste Gala-Prunksitzung im Februar
1962 im überfüllten Saal der Gastwirtschaft Metz in Empfershausen war dann
gleich ein voller Erfolg . Die Kappen waren aus Pappe und die Orden ebenso ,
dennoch und gerade unvergessen .
Von Anfang an wurde die Geselligkeit ,
die Kameradschaft – man kann schon behaupten ,
Freundschaften wurden intensiver gepflegt
und neue begründet . Manchmal zum Leidwesen der Ehefrauen , die ihre Männer
erst in der Morgenfrühe nach einer Versammlung begrüßen konnten ....... !
Außerhalb der Sessionen wurden
Wanderungen durchgeführt , „Herrenpartie“ z.B. in den alten Steinbruch am
Grünen See , später als „CCE-Partie“ mit Damen in den Diebgraben – hoch
ging`s her – schon nach dem ersten „Begrüßungstrunk“ aus der Pulle ....!
Am 2.2.63 fand dann der erste
Karnevalszug durch`s Dorf statt mit anschließendem Kinderkarneval im Metzschen
Saal .
Nach der Schließung der einzigen Gaststätte
Metz am 23.09.1963 war der Club gezwungen , seine Sessionsveranstaltungen nach
auswärts zu verlegen . Quentel , Eiterhagen , Binsförth , Spangenberg,
Neumorschen und Röhrenfurth sind hier zu nennen . Die erhofften Erfolge bei
diesen Veranstaltungen waren nicht immer riesig – was vor allem die Anzahl der
Zuschauer betraf , doch der CCE wurde regional über die Dorfgrenzen hinaus
bekannt .
Die Treue der Mitglieder selbst und der
Anhängerschaft waren hier besonders gefragt .
Auch räumlich fand man damals einen
Ausweg , einen Nebenraum in der Schule , dem „Risserbäsen“. Nachbar Karl
Krass lieferte das Flaschenbier und die Lehrersfrau Christa backte manchmal
Spiegeleier für einen hungrigen Versammlungsteilnehmer .
Am 28.März 1966 dann die „Befreiung“
für den CCE aus den engen Verhältnissen – das Dorfgemeinschaftshaus wird
eingeweiht , und im Jahre darauf 1967 die erste Veranstaltung des CCE im DGH
Empfershausen !
Bis dahin hatte sich natürlich auch der
Publikumsgeschmack geändert , und die Ansprüche wurden größer – neue Kostüme
, neue technische Mittel , Bühnenbilderneuerung ...etc. und das kostet natürlich
Geld . Der Kassenwart sah sich neuen Verpflichtungen gegenüber .
Aber im Club gab es eigentlich niemals
die Frage nach finanziellen Offenbarungen oder Zwangsmaßnahmen , eine solide
„ Finanzpolitik“ hielt das Narrenschiff auf Kurs !
Die Folgejahre brachten beachtliche
Leistungssteigerungen , es stieg das Interesse der Bevölkerung auch regional an
, parallel dazu natürlich das immer währende Engagement der Aktiven und
Mitglieder – die Mitgliederkurve zeigte steil nach oben – heute über 200 !
Besonders herauszustellen ist die stetige
Fleißarbeit der Tanzgarden :
Die kleine grün-weiße Funkengarde , die
mittlere grün-weiße und die große grün-weiße Funkengarde sind hier zunächst
gemeint . Selbstverständlich trugen auch die anderen Aktionsträger zu einer
Gala-Prunksitzung bei : etwa die Mülmischspatzen , die Büttenredner, und an
dieser Stelle soll auch das Gesangsduo Bernhardt mal erwähnt sein .
Bis zum 10-jährigen Bestehen des CCE (
Gala-Prunk-Sitzung am 16.01.1971 im DGH ) hatte sich der Club zur
Karnevalshochburg in der Region entwickelt – einmütige Feststellungen in der
immer positiven Presse .
Aktivitäten in Guxhagen und Lohfelden
sollten folgen in Form der Teilnahme an ihren Umzügen . Selbstverständlich
auch in der Stammgemeinde Körle , zu der Empfershausen als Ortsteil seit dem
1.Februar 1971 neben Lobenhausen und Wagenfurth gehört .
Die 1973 gegründete Kinderfunkengarde
war einer der entscheidenden Schritte zur Jugend hin . Junges , blühendes Leben
im Club bis heute und ganz gewiss auch in Zukunft!
Ab 1976 neu im geselligen Vereinsleben
ist der „Familiengrilltag“ im Frühsommer .
Große Trauer am 22.Dezember 1980 –
Johannes Krass , der langjährige „Kopf“ des CCE – war plötzlich
verstorben . Hier zeigte sich deutlich einmal mehr der Zusammenhalt des Vereins
– nicht nur in fröhlichen Stunden , auch in der Trauer . Eingedenk seines
Wunsches , „Karneval im Mülmischtal“ auch dann zu feiern , wenn er mal
nicht mehr für „seinen CCE“ wirken kann , wurde von allen in seinem Sinne
erfüllt . „Danke,Hans!“
Der dörfliche Karneval in seinem eher
volkstümlichen Ausdruck wurde mit dem ersten Auftritt des neuen
„Funkencorps“ 1983 in der Berglandhalle in Körle in die „Moderne“ übergeleitet
. Die Arbeit vor den Auftritten wurde professioneller gestaltet , aus den
Tanzgruppen wurden Tanz-SPORT – Gruppen, akrobatische Figuren , technisch
ausgereifte Musikbegleitung , Beleuchtung , Bühne , Choreografie und
show-effektive Kostümierungen bewirkten das Übrige .
Und die Auftritte der Aktiven finden seit
diesen Jahren verstärkt auch außerhalb der „5.Jahreszeit“ statt zu vielen
Anlässen innerhalb der erweiterten Region .
Und an dieser Stelle sind einmal die
Vorsitzenden zu benennen , die als „primi inter pares“-
Erste unter Gleichen – das Narrenschiff
so zielsicher bis hier her gesteuert haben :
Hans Krass 1960 – 1980
Wilfried Asthalter 1980 – 1982
Helmut Weißkopf 1982 – 1985
Klaus Krass 1985 – 1999
Jörg Brandau ab 1999
Die „Außenpolitik“ des CCE
wird dokumentiert durch die Tatsache , dass er ab 1993 auch offiziell regionalen
und überregionalen Karnevalsvereinigungen beigetreten ist : der
„Interessengemeinschaft Karneval Nordhessen“ (IKN) , dem“
Karnevals-Verband – Kurhessen“(KVK) , dem „Bund Deutscher Karneval“( BDK)
. Die Absicht ist klar: Austausch verwertbarer Substanzen innerhalb der
Vereinigung und......Einigkeit kann stark machen !
Der Erfolg des CCE allerdings beruht auf
vielen anderen Säulen : Straffe Führung , Engagement aller , Jugendarbeit und
Streben nach moderner Perfektion mit allen technischen Hilfsmitteln , dabei aber
niemals die selbst auferlegte dörfliche Bodenständigkeit verlassend!
Das trifft nicht nur für die
Tanzsportgruppen zu , die 1996 mit den „Bambinis“ (Kinder bis 6 Jahre)
erweitert wurden , sondern auch für das „Herrenballett“, den
„Kinderkarneval“ seit 1995 , die „Herzfeger“ , die aus den „Mülmischspatzen“
schon seit 1983/84 hervorgingen, die Büttenredner und Playback-Spezialisten ,
die Jubel,Trubel und Heiterkeit entfachten , gerade mit dörflich-relevanten
Themen und Stücken ! Geheimnis des Erfolgs aller Genannten ist nicht die von
oben diktierte Aktivität, sondern der Teamgeist in der Gruppe selbst !
Beispiel dafür ist der
„Kinderkarneval“, diese Gruppe organisiert alles in eigener Regie :
die Sitzung selbst , den Elferrat und das
ansprechende Programm . So „trainierte“ Youngster werden in reiferen Jahren
keinerlei Schwierigkeiten haben , eigenverantwortlich und geschickt zum Wohle
ihres Vereins zu agieren !
Als besonderer Renner innerhalb der
Jugendszene ist hier Buggy B. Horn , Kirchhof , zu nennen , der seit 1984/85 mit
seiner Power-Disco bis zu 1300(!!) Jugendliche in die Berglandhalle gelockt
hatte !
Die Presseberichte dazu sind
herzerfrischend für jeden Karnevalisten und humorliebenden Leser !
Einige Highlights waren der 1. Auftritt
anlässlich der IKN-Sitzung 1996/97 in der Röhrenfurther Vierbuchenhalle
, Auftritte im Kurzentrum Reinhardshausen , seit 1991 die Besuche der Hessentage
in Lorch und Fulda , der Umzug in Bonn bei dem „Verein zur Förderung
karnevalistischer Umtriebe“ .
Und daneben immer wieder der Bezug zum dörflichen
Leben , die Geselligkeit untereinander, der Wandertag im Frühsommer , die
Wochenendvereinsfahrt , Weihnachtsfeier , die Elferratswanderung zwischen den
Jahren und das Heringsessen am Aschermittwoch.
Aber damit nicht genug : Im Jahre 2000
plant man dabei die Beerdigung des „Hoppeditz“ und eine zünftige
Weiberfastnacht – man sieht , kein Stehen bleiben , sondern stetige ,
lebendige Weiterentwicklung !
Dieses erreichte Niveau bedingt natürlich
auch einen hohen Etat – für 100 Aktive und rund 200 Mitglieder. (
Empfershausen hat z.Zt.etwa 300 Einwohner !)
Der CCE aber kann nicht nur feiern , er
steht auch für „Humane Hilfe“ , hier sei z.B. die bemerkenswerte
Spendenaktion 1994 für Kinder mit dem Rett-Syndrom , Göttingen, genannt.
Mit und nach dem 40-jährigen Geburtstag
des CCE kann man mit frohem und zuversichtlichem Mut erwarten , dass wir
alle noch viele schöne Jahre erleben werden , trotzdem der eigentliche närrische
Geburtstag ( 4 mal 11 = 44 ) im Jahr 2004 ganz groß gefeiert werden muss . Dem
Empfershäuser Carnevalsclub 1960 deshalb jetzt schon ein dreifaches „ Helau
„ ! R.N.