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Handwerk
und Gewerbe
Holzbau Dieling – Zimmerei und Sägewerk
Eine besondere Tradition hat in Wagenfurth
das Zimmerhandwerk. Schon im Lager-, Stück- und Steuerbuch aus dem
Jahr 1743 werden zwei Zimmerleute erwähnt. Es handelt sich mit
ziemlicher Gewissheit um die in mehreren Hausinschriften genannten
Zimmerleute der Familie Henncke bzw. Henckel. Diese Tradition wird
heute von der Firma Dieling fortgesetzt.

Die Zimmerei Dieling
wurde im Jahre 1930 von dem Wagenfurther Bürger Werner Dieling gegründet.
Es war die Zeit, in der Deutschland unter der Weltwirtschaftskrise
und unter der daraus resultierenden Arbeitslosigkeit zu leiden
hatte. Keine leichte Zeit für eine Firmengründung! Der in den
folgenden Jahren langsam einsetzende Aufwärtstrend wurde sehr bald
durch die schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre gebremst.

Mir dem Bau einer
Werkstatthalle im Jahre 1950 konnte wieder eine zukunftsorientierte
Firmenentwicklung beginnen. Durch die Anschaffung eines Sägegatters
1960 wurde der Produktionsbetrieb erweitert. Die Firma Dieling war
jetzt eine Zimmerei mit Sägewerk.

Hermann Dieling übernahm
im Jahre 1962 von seinem Vater den Betrieb. Im gleichen Jahr
schaffte man den ersten Kran und den ersten Bagger an. Die positive
Entwicklung des Unternehmers gestattete es, dass man dann im Jahre
1972 einen Hallenbau erreichen konnte. Schließlich wurden in 1992
Rechtsform und Name in „Holzbau Dieling GbR“ umgewandelt.

Die Firma Dieling
besteht in Wagenfurth nun seit 73 Jahren. Durch ihre bekannte Zuverlässigkeit
und Qualität konnte sie alle Belastungen im ständigen Auf und Ab
der Bauwirtschaft überstehen. Zu Beginn des Jahres 2003 zählt der
Betrieb sechs Beschäftigte. Die Einschnittmenge beträgt im Jahr
5000 – 6000 fm. Zum Produktions- und Lieferumfang gehört Bauholz
aller Art, aus Lärche, Douglasie, Fichte und Eiche zum Beispiel:
Kanthölzer, Bohlen, Latten und Bretter. Hergestellt werden u.a.
Dachstühle aller Art, Holzhallen und Carports, Vordächer aus
witterungsbeständigem Holz, wie Lärche oder Douglaise. Daneben gehören
zum Lieferumfang auch Leimholz (Schichtholz), Profilbretter,
Glattkanntbretter und vieles mehr.
Firma Thomas
Osterberg
Ein relativ junges
Unternehmen ist die Firma „Thomas Osterberg“. Sie besteht in
Wagenfurth seit 1996. In diesem Jahr hat die Firma Osterberg die
ehemalige Hofreite Emmeluth übernommen und durch aufwendige
Investitionen einen Wohn- und Firmenbereich angelegt. In die alte
Scheune aus dem Jahre 1842 wurden zum Beispiel mit hohem Aufwand
mehrere Hallen eingebaut, die zum Teil als Werkstatt genutzt werden.
Bemerkenswert ist, das trotz der umfangreichen Baumaßnahmen das äußere
Erscheinungsbild des Fachwerkgebäudes erhalten blieb, und somit das
Dorfbild keinesfalls gestört wird.
Die Firma Osterberg
ist ein reiner Familienbetrieb. Ihr Tätigkeits- und Lieferbereich
umfasst Erdarbeiten, Transporte, Mietmaschinen und Baustoffe. So
wird zum Beispiel im Bereich Tiefbau die Erstellung von Baugruben,
Kanalanschlüssen, Klärgruben und Zisternen angeboten. Zum Bereich
Gartengestaltung gehört der Bau von Natursteinmauern. Der
Baustoffhandel beschränkt sich auf die Lieferung von
Massenbaustoffen wie zum Beispiel Kies, Sand und Basaltsplit. Der
Bereich Mietmaschinen schließt auch eine Kranvermietung ein.
Hof Reinhardt – ein Beispiel für Direktvermarktung
Die
Direktvermarktung wird in der Landwirtschaft als eine Möglichkeit
angesehen, dem Höfesterben entgegenzuwirken. In Wagenfurth gibt es
einen Bauernhof, der auf diesem Gebiet eine lange Tradition hat.
Konrad Friedrich
Reinhardt, genannt Fritz Reinhardt, heiratete im Jahre die Wagenfurther Bauerntochter
Dorothea Krug. Weil der Landbesitz nicht gerade sehr groß war,
suchte das junge Ehepaar nach Möglichkeiten, seine Existenz besser
abzusichern. Fritz Reinhardt kam aus einer alteingesessenen Gärtnerei
aus Kassel – Bettenhausen. So war es naheliegend, dass Reinhardts
auf die Idee kamen, von Wagenfurth aus den Kasseler Wochenmarkt mit
Produkten aus eigener Erzeugung zu beliefern, vor allem mit Obst und
Gemüse. Nach und nach wurden in einem Bereich des Gartens Mistbeete
(Frühbeete) angelegt, und somit eine relativ sichere Grundlage für
den Betrieb geschaffen. Leider musste bei Beginn des 2. Weltkrieges
die Direktvermarktung eingestellt werden.
Karl Reinhardt, der
Sohn von Dorothea und Fritz, übernahm im Jahr 1958 den Hof. Karl übte
den Beruf des Zimmermanns aus; doch betrieb er die Landwirtschaft
zusammen mit seiner Frau Ida im Nebenerwerb weiter. Im Jahre 1986
ging der Besitz auf den Sohn Klaus über. Klaus und seine Ehefrau
Gudrun knüpften an die Tradition der Direktvermarktung wieder an.
Reinhardts bewirtschaften ihren Hof nun in der dritten Generation.
Zusammen mit ihren vier Kindern bauten sie entgegen dem Trend der
Landwirtschaft weiter aus. Zu Beginn des Jahres 2003 gehören zu dem
Hof 8,5 Hektar eigenes und 20, 5 Hektar Pachtland. Der
Viehbestand betrug zu diesem Zeitpunkt 46 Rinder und Bullen sowie 75
Schweine. Zum Betrieb gehört eine eigene Hausschlachtung, die
gelegentlich auch von anderen Landwirten genutzt wird. Daher werden
ab Hof vor allem Fleisch und Wurstwaren angeboten; natürlich auch
die gute „Ahle Wurscht“.
Im Bereich Handel
und Gewerbe gibt es zum Beginn des Jahres 2003 in Wagenfurth
folgende Unternehmen:
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Gerd Freudenstein, Landhandel
-
Ute Schwarz, Haustechnik
-
und die beliebte Gaststätte im Dorfgemeinschaftshaus.
Stand: 22.06.03 00:24, (c) www.koerle.net
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