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Wagenfurth auf dem Wege zum Fremdenverkehrsort ?

Genau besehen hat Wagenfurth vieles, was einen Fremdenverkehrsort auszeichnet. Direkt an der Fulda und nahe am Wald gelegen, keine luftverschmutzende Industrie, keine Hauptverkehrsstraße hinterlässt Lärm und Abgase. Autobahn, Fernstraßen und Eisenbahn sind über kurze Wege schnell zu erreichen. Von der Gemarkung am Waldrand aus kann man Kassel sehen. Wer die zahlreichen kulturellen Angebote dieser Großstadt nutzen will, muss nicht weit fahren.

Wochenendhäuser – heiß begehrt!

Die gute Luft, die liebliche Landschaft und die wohltuende Ruhe haben Stadtbewohner schon vor längerer Zeit zu schätzen gelernt. So entstand in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg eine „Siedlung“ mit Wochenendhäusern, die sich ständig ausgedehnt hätte, wenn nicht durch behördliche Maßnahmen der Zuzug eingeschränkt worden wäre. Immerhin gab es im Jahre 1994 in der Wagenfurther Gemarkung 25 Wochenendhäuser, während zu diesem Zeitpunkt im eigentlichen Dorf nur 18 Wohnhäuser gezählt wurden.  

Gastwirtschaft „Zum Fuldatal“ und die „Kutsche“

In Wagenfurth wird mehr ein „sanfter Tourismus“ angestrebt, doch auch dieser setzt eine funktionierende Gastronomie voraus. Ein Gasthaus gab es im Ort schon vor 150 Jahren. Das „Gasthaus Zum Fuldatal“ wurde über viele Jahrzehnte von der Familie Reinbold betrieben. Einheimische, Bewohner der umliegenden Dörfer und Wanderer kehrten hier gern ein. Im Saal der Wirtschaft feierte man jährlich die Kirmes. Als die Besitzer im Jahre 1964 mit ihrem Bauernhof in die Wagenfurther Gemarkung aussiedelten, übernahm Wilhelm Reinbold die Gaststätte und gestaltete diese zum Gasthaus „Kutsche“ um. Eine echte Kutsche stand damals als „Werbegag“ auf dem Dach des Saalbaus.  

Wilhelm Reinbold betrieb die Gaststätte jedoch nicht selbst, diese wurde im Laufe der Jahre von mehreren Pächtern bewirtschaftet. Das änderte sich auch nicht, als Birgit Reinbold – Reitz im Jahre 1978 das Haus in ihren Besitz übernahm. Nachdem das Anwesen im Jahre 1992 von einem Kasseler Interessenten gekauft worden war, verfiel es zusehends. Im Jahr 2000 erwarb die Wagenfurther Familie Schwarz das Anwesen. Zur Zeit wird das Gebäude aufwendig restauriert.

Costa Cörla

Wilhelm Reinbold hatte nach dem Erwerb der Gastwirtschaft im Gelände zwischen dem Gasthaus und der Fulda einen Campingplatz angelegt, der den Namen „Costa Cörla“ trug. Die Sanitären Anlagen befanden sich im Souterrain der „Kutsche“. Am Fuldaufer gab es eine Anlegstelle für Wassersportler. Der Campingplatz mit Stellplätzen für Wohnwagen erfreute sich über viele Jahre einer großen Beliebtheit. Nachdem das Gasthaus „Kutsche“ nicht mehr im Besitz der Familie Reinbold war, verlor der Campingplatz seine Attraktivität und wurde bald darauf geschlossen.

Das Dorfgemeinschaftshaus

Im Jahre 1965 erhielt die damals noch selbstständige Gemeinde Wagenfurth ein Dorfgemeinschaftshaus. Es handelt sich um das ehemalige Wohnhaus eines nicht mehr existierenden bäuerlichen Anwesens. Der Umbau erfolgte seinerzeit weitgehend in Eigenleistung. In diesem Dorfgemeinschaftshaus befindet sich eine Gaststätte, die seit dem 1. April 1994 von Werner Krell bewirtschaftet wird. Die Gäste schätzen besonders die Hausmacher „Ahle Wurst“ und das gepflegte Bier. Im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms wird rechtzeitig zur 700 – Jahr – Feier zwischen dem DGH und der schönen Fachwerkkirche eine Terrasse entstehen, auf der Gäste bewirtet werden können.  

Außerdem ist vorgesehen, im Haus zwei Gästezimmer einzurichten. Bekanntlich liegt Wagenfurth am Fernradweg Nr. 1. Radfahrer und Kanuten fragen immer wieder nach Übernachtungsmöglichkeiten.

Im Rahmen der Dorferneuerung sind weitere Investitionen zur Förderung des Fremdenverkehrs im Gespräch. Ob es gelingt, Wagenfurth zu einem echten Ferienort zu entwickeln, wird die Zukunft zeigen.

Stand: 22.06.03 00:37, (c) www.koerle.net 

 

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