Zunächst keine neuen Anschlüsse
Eilantrag
der Wassergenossen stattgegeben
Zwei
Trinkwassersysteme tun ihren Dienst im Körler Ortsteil Wagenfurth.
Das eine - ein 1906 von den Körler Wassergenossen installiertes
Trinkwassernetz - und ein nagelneues, das die Gemeinde Körle bei Kanalbauarbeiten
jüngst unter die Erde brachte.
Dennoch,
die Wahl haben die Wagenfurther erst einmal nicht. Bis das
Verwaltungsgericht über die Klage der Wagenfurther Wasserinteressenten
entschieden hat, darf die Gemeinde Körle keine weiteren Haushalte
an die gemeindliche Wasserversorgung anschließen. Damit hat das
Verwaltungsgericht in Teilen einem Eilantrag der Wassergenossen
stattgegeben, die in einer Klage festgestellt haben wollen, dass die
Gemeinde hier kein Wasser verkaufen darf.
Im
August vergangenen Jahres hatten die Wasserinteressenten Klage beim
Verwaltungsgericht eingereicht und einen Eilantrag gestellt. Darin
wollten sie der Antragsgegnerin, also der Gemeinde, untersagen, in
Wagenfurth Grundstücke anzuschließen und Vereinbarungen mit
Grundstückseigentümern in Sachen Wasserversorgung zu treffen.
Das
Verwaltungsgericht hat dem Eilantrag zum Teil stattgegeben: „Bis
die Sache entschieden ist, dürfen keine weiteren Grundstücke
angeschlossen werden", erklärte Körles Bürgermeister Mario
Gerhold. „Im Übrigen wird der Antrag abgelehnt", heißt es
in einem Schreiben des Gerichts.
Sprich, die Gemeinde kann Vereinbarungen mit Grundstückseigentümern
treffen.
„Mit
der Entscheidung können wir leben", erklärt Gerhold. Schließlich
sei der Großteil derer, die sich für einen gemeindlichen
Wasseranschluss interessiert haben, bereits angeschlossen
(siehe unten).
Die
Entscheidung über den Eilantrag war eine Überraschung für
uns", erklärt der Bürgermeister. Hatte das Verwaltungsgericht
doch im September 2002 bei den Anwälten der Wasserinteressenten
noch nachgefragt, ob der Eilantrag aufrecht erhalten wird.
„...Vorbehaltlich einer Ent-
Beschluss
Überraschung für die Gemeinde
Scheidung
durch die Kammer dürfte damit der vorliegende Eilantrag wenig
Aussicht auf Erfolg haben...", heißt es darin wörtlich.
Umso größer die Überraschung, als dem Eilantrag nun in Teilen
stattgegeben wurde. „Wir hatten uns vorgestellt, dass der Antrag
abgelehnt wird", so Gerhold.
Bis
über die Klage entschieden ist, werden keine weiteren Grundstücke
an die gemeindliche Wasserversorgung angeschlossen. Gerholds
Kommentar zu dem Verfahren: „Der Beschluss wirft mehr Fragen auf,
als dass er Antworten gibt". Dennoch sehe er durch den
Beschluss über den Eilantrag noch keine Entscheidung herbei geführt.
(HNA, 23.04.03 ale)
Hintergrund
„Sehen noch längst nicht schwarz"
An
der Entscheidung gebe es wenig zu rütteln, „für die Entscheidung
sehen wir noch längst nicht schwarz", sagt Körles Bürgermeister
Mario Gerhold. Über die Hälfte der Wagenfurther Gebäude seien bis
dato an die gemeindliche Wasserversorgung angeschlossen. Etwa 30 Gebäude
zählt der Körler Ortsteil.
Viele
Fragen bleiben offen. So existierten für die fünf Grundstücke in
dem Baugebiet „Auf dem Loh", die alle verkauft und zum Teil
bebaut sind, nur gemeindliche Leitungen. Werde der Klage der
Wasserinteressenten stattgegeben, so dass die Gemeinde kein Wasser
nach Wagenfurth liefern darf, könnten diese nicht versorgt werden.
„Das kann nicht sein", so Gerhold. Die Entscheidung, in Wagenfurth
neue Wasserleitungen zu installieren, erachtet Gerhold als
„vollkommen richtig". Damit sei für Jahrzehnte eine sichere
Versorgung gewährleistet, sagt er mit Blick auf die teilweise
angejahrten Leitungen der Wassergenossen. Überdies habe man eine
Verbesserung der Löschwasserversorgung erreicht. (ALE)
Das
Thema Wasserversorgung Wagenfurth beschäftigt die Bürger schon
seit langen. Wagenfurth wird zur Zeit von einer privaten
Wasserinteres- sentengruppe versorg. Die Gemeinde Körle will
Wagenfurth an die Körler Wasserversorgung anschließen. Diesbezüglich
hat es schon einige Treffen und Schreiben gegeben. Jetzt kommt
die Sache in eine entscheidende Phase. Hierzu einige Informationen:
Weiter
Info's zu den Kosten.
Stand: 23.04.03 23:50, (c) www.koerle.net
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